Ja, ein ungeborenes Baby kann Schluckauf haben. Dies ist sogar ganz normal, denn der Fötus trainiert seine Atmung. Da die Muskulatur des Zwerchfells noch nicht ganz ausgebildet ist, kann es sein, dass sich dabei verschluckt. Dies ist also kein Grund sich Sorgen zu machen, sondern ein natürlicher Reflex und daher ganz normal.
Meist ist ein Schluckauf etwa ab der 25. Schwangerschaftswoche zu spüren und kann bis zur Geburt immer mal wieder auftreten. Ein Schluckauf tritt übrigens nicht bei allen Föten auf – auch das ist normal und nicht ungewöhnlich.
Einen Schluckauf erkennt man übrigens daran, dass es im Bauch rhythmisch pocht und zuckt. Dies passiert, weil sich das Zwerchfell des Babys ruckartig zusammenzieht. Während die werdende Mutter den Schluckauf ihres Babys vor allem spüren kann, so können dieser auch manchmal durch leichte Zuckungen des Babybauchs von außen gesehen werden.
Wie kann das Baby ohne Luft das Atmen üben?
Diese Übungen, bei denen es zu Schluckauf kommen kann, haben noch nichts mit dem späteren Atemvorgang zu tun. Während der Schwangerschaft ist die Lunge des Fötus mit einer Flüssigkeit gefüllt, die dazu beiträgt, dass dieses Organ sich entwickeln kann und nicht kollabiert. Diese Flüssigkeit reduziert sich erst kurz vor der Geburt. Ein kleiner Teil wird sogar erst nach der Geburt abgehustet. Die Versorgung mit Sauerstoff erfolgt während der Schwangerschaft über die Plazenta und die Nabelschnur.
Wie entwickelt sich die Lunge des Babys?
Die Lunge beginnt sich etwa ab dem 28. Tag der Schwangerschaft zu entwickeln. Ab etwa der 16. Schwangerschaftswoche bildet sich der Lungenparenchyms. Das ist der Teil der Lungen in denen später der Austausch des Sauerstoffs von der Luft ins Blut stattfinden wird. Alle für die Atmung notwendigen Bereiche sind aber erst im letzten Schwangerschaftsdrittel fertig ausgebildet. Kommt ein Baby zu früh auf die Welt muss seine Atmung daher meist noch von Geräten unterstützt werden. Auch später haben Frühgeborene häufiger Probleme mit Ihren Atemorganen als Normalgeborene.