Im dritten Drittel geht es auf die „Zielgerade“: Das Baby ist fast fertig, legt nun aber noch Gewicht zu und wird größer. Für die werdende Mutter wird es nun zunehmend anstrengender ihren dicken Babybauch vor sich her zu tragen. Zudem plagen geschwollene Füße und in vielen Fällen Rückenschmerzen. Auch Scheinwehen können als „falscher Alarm“ die Ruhe stören.
Dennoch freuen sich nun die meisten zukünftigen Eltern darauf, dass die Wartezeit ein Ende nimmt und sie endlich das Neugeborene begrüßen können.
Der Geburtstermin
Auch wenn die Medizin immer zuverlässiger wird, so kann es gut sein, dass der berechnete Geburtstermin nicht eingehalten wird. Kaum ein Baby erblickt genau an dem Tag das Licht der Welt, den der Frauenarzt errechnet hat. Letztlich muss man sich darauf einstellen, dass das Kind meist in der Zeit von zehn Tage vor bis zehn Tage nach dem errechneten Termin geboren wird. Hier heißt es also vorbereitet sein – die Kliniktasche für die Geburt sollte bereits gepackt und griffbereit sein.
Obwohl es der Zustand recht mühsam macht, entwickelt sich bei vielen Frauen in diesem Stadium der Nestbau-Trieb. Dies zeigt sich meist darin, dass das Kinderzimmer fertig eingerichtet und viel Wert auf ein gemütliches Ambiente gelegt wird.
Im dritten Drittel der Schwangerschaft ist Ruhe wichtig
Trotz der Motivation, sollte nun darauf geachtet werden, dass die Mutter in Spe sich nicht zu sehr anstrengt. Anzeichen für die Notwendigkeit einer Pause sind Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit und schnell wiederkehrende Kontraktionen der Gebärmutter. In diesen Fällen sollte dem Körper Ruhe gegönnt werden.
Aufgrund des eingeschränkten Tempos, das nun eingehalten werden muss, sollten noch zu erledigende Aufgaben gut geplant werden. Was nicht wichtig ist, kann verschoben oder an andere delegiert werden. Sicherlich findet sich eine gute Freundin, die sich um Einkäufe, Botengänge und andere anstrengende Aufgaben kümmert.
Das Baby wächst weiter
Zu Beginn des dritten Trimesters sind die Proportionen des Körpers beim Baby angeglichen. Nun muss weiter an Größe und Gewicht gewonnen werden, was bis zur 36. Schwangerschaftswoche durch die Einlagerung von Fett ins Unterhautfettgewebe unterstützt wird.
Würde das Kind nach dieser Phase zur Welt kommen, bräuchte es mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Atemhilfe, da die Lungen so weit ausgeprägt sein, dass es selbstständig atmen kann.
Beim der Untersuchung durch den Frauenarzt wird nun regelmäßig kontrolliert, ob dem Baby noch ausreichend Fruchtwasser in der Plazenta zur Verfügung steht. Da der Platz in der Gebärmutter nun zunehmend weniger enger wird, nimmt das Kind die Embryonalstellung ein, in der es die letzten vier Wochen vor der Geburt verbringt. Zudem dreht es sich so, dass der Kopf in Richtung des Beckens der Mutter zeigt. Für die Geburt ist nun eigentlich alles bereit.
Jetzt ist Durchhalten angesagt
Zum Ende des dritten Trimesters wird es nun für die zukünftige Mutter immer schwieriger mit dem riesigen Babybauch klar zu kommen. Besonders nachts ist es schwer eine angenehme Position zu finden. Hinzu kommt, dass die Bewegungen des Kindes nun so intensiv werden, dass Schlafphasen sehr kurz werden können.
Typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Verstopfungen und Sodbrennen werden nun durch den Druck auf die inneren Organe der Frau ausgelöst. Wie bereits häufig aus dem zweiten Drittel der Schwangerschaft bekannt, kommt nun wieder der häufige Harndrang hinzu.
Gewichtsschwankungen und Rückenschmerzen
Hat sich das Gewicht der Frau bisher aufgrund der Schwangerschaft stetig um bis zu 15 Kilo erhöht, so stoppt die Zunahme meist einige Tage vor der Geburt. Auch eine Reduktion ist nicht ungewöhnlich.
Durch das Schwangerschaftshormon Progesteron lockern sich die Bänder und Muskeln als Vorbereitung auf die Geburt. Dies hat jedoch oft die Folge, dass die werdende Mutter deutliche Rückenschmerzen bekommt.
Außerdem treten vermehrt Scheinwehen auf, mit denen der Körper sicherstellt, dass die Muskulatur dehnbar und beweglich bleibt. Diese Kontraktionen sind zwar schmerzlos, können aber Frauen, die noch keine Kinder bekommen haben überraschen.
Für den werdenden Vater sollte es nun Aufgabe sein sich intensiv um die körperliche, aber auch seelische Unterstützung zu kümmern. Häufig plagen Frauen am Ende der Schwangerschaft Ängste und Sorgen bezüglich der Geburt und der Zeit danach. Deshalb ist nun eine gute Kommunikation in der Partnerschaft von großer Bedeutung. Häufig reicht es aus über die Gedanken zu sprechen, um sie zu mildern. Hierbei können auch die Hebamme, der Frauenarzt oder befreundete Mütter wichtige Ansprechpartner sein. In den allermeisten Fällen sind Sorgen unbegründet, da nicht nur die Natur die Mutter perfekt auf die Geburt vorbereitet hat und die medizinische Versorgung in Europa auf einem sehr hohen Niveau ist. Somit sollte einer erfolgreichen Geburt nichts im Wege stehen.